Foto: Ian: Poppyland in HD (CC BY-NC 2.0)

Der Stress und seine Folgen

Was stresst uns?

Die Frage, was uns stresst, ist komplex und wird individuell sehr unterschiedlich empfunden. Was den einen stresst, kann für einen anderen Menschen eine interessante Herausforderung sein. Wie wir eine Aufgabe oder Situation bewerten, hängt vor allem davon ab, ob wir das Gefühl haben, sie meistern zu können.

Die Arbeitsatmosphäre und Arbeitsorganisation spielen eine große Rolle dabei, ob Beschäftigte sich angesichts von Aufgaben motiviert und gefordert fühlen oder gestresst.

Der Stress und seine Folgen: Wie macht Stress krank?

Der menschliche Körper versucht bei Stress, sich möglichst schnell auf die neue, belastende Situation einzustellen. Durch die starke Produktion der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol wird der Körper biologisch auf eine bevorstehende Flucht oder einen Kampf vorbereitet. Evolutionsbiologisch geht es um Leben oder Tod.

Das Herz schlägt schneller, Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen, Energiereserven werden mobilisiert, die Verdauung verlangsamt sich und der Blutgerinnungsfaktor nimmt zu. Alle Funktionen, die nicht zum Überleben notwendig sind, fährt der Körper vorübergehend herunter. Dieses Programm stammt noch aus den Zeiten, als wir mit den Säbelzahntigern um unser Leben kämpfen mussten. Haben wir den Kampf oder die Flucht überlebt, senkt sich der Hormonspiegel automatisch wieder ab, ohne dass das negative Folgen für den Körper hat, wenn die Regenerations- und Erholungsphase lang genug ist.

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Quelle: Dr. M. Lauterbach Seminarunterlagen ppt

Die Erschöpfungsspirale: Dauerstress schadet der Gesundheit

Kurzfristige Stressreaktionen können aktivierend wirken. Kommen jedoch immer neue Stressreize hinzu oder hält der Druck an, ohne dass der Mensch sich zwischendurch erholen kann, schaltet der Körper auf Daueralarm.

Im heutigen Arbeitsalltag mit zahlreichen Arbeitsunterbrechungen und der ständigen Erreichbarkeit ist dies häufig der Fall.

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Quelle: Dr. M. Lauterbach Seminarunterlagen ppt

Stressreaktionen richten sich dann auf Dauer gegen den eigenen Organismus – mit gesundheitsschädlichen Konsequenzen. Wer oft gestresst ist, ist anfälliger für körperliche und seelische Krankheiten.

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Das Spektrum möglicher gesundheitlicher Folgen ist breit. Es reicht von Infektionskrankheiten, Muskelverspannungen, Rücken- und Kopfschmerzen und Magenproblemen über psychische Leiden wie Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität, Gereiztheit, Nervosität, Angstzuständen, Schlafstörungen und Depressionen bis hin zu lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Quelle: psyGA ppt

Prävention und Stressmanagement

Gesunde Mitarbeitende sind wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Wenn sie ausfallen, geht nicht nur Arbeitszeit verloren, auch die Kosten steigen. Nur wer gesund ist und sich wohl fühlt, ist leistungsfähig.

Gestresste Arbeitnehmer machen nachweislich mehr Fehler und sind häufig weniger produktiv. Sie sind außerdem anfälliger für Infektionen und leiden häufiger unter Langzeitfolgen wie Migräne, Schlafstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb ist es auch für kleinere und mittlere Unternehmen von entscheidender Bedeutung präventiv tätig zu werden.

Von Redaktion · 30. Mai 2015